Der anvisierte Neubau des Koblenzer Hofs verzögert sich. Das geht aus einem Antwortschreiben der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) auf eine Anfrage des Koblenzer SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Thorsten Rudolph hervor. Grund für die Verzögerung ist die unter Denkmalschutz stehende Fassade. Diese soll erhalten werden – bei gleichzeitigem Neubau des restlichen, in der Nachkriegszeit errichteten Gebäudes. Ebendiese Variante hatte sich nämlich aufgrund der Ergebnisse einer Ende 2023 vorgelegten Machbarkeitsstudie als die vielversprechendste Variante herausgestellt.
„Aufgrund der Bedeutung dieser Immobilie für Koblenz und ihrer exponierten Lage in der Stadt sehe ich es als meine Aufgabe als Abgeordneter an, bei der BImA immer wieder auf den Wert und die Strahlkraft des Koblenzer Hofs hinzuweisen und mich regelmäßig nach dem Planungsfortschritt zu erkundigen“, sagt Rudolph. Ende September hatte er daher BImA-Vorstand Paul Johannes Fietz angeschrieben, um zu erfahren, welche weiteren Schritte sich aus der Machbarkeitsstudie ergeben hätten. Im Brief an Rudolph erklärt Fietz: „Im Rahmen der Auswertung und weiteren Umsetzung dieser Studie haben sich weitere drängende Fragen ergeben, die aus dem Denkmalstatus der Fassade in Bezug auf die erforderliche umfängliche Bautätigkeit sowie die Sicherheitsbedürfnisse des Nutzers der Rheinliegenschaft resultieren.“
Um diese Fragen zu klären, habe die zuständige Hauptstelle der BImA in Koblenz sowohl mit der Leitung der Landesdenkmalpflege als auch mit Nutzervertretern, also Vertretern der Bundeswehr, gesprochen. „Leider wird die Baumaßnahme durch die denkmalrechtlichen Fragen technisch schwieriger umzusetzen sein und damit kostenintensiver ausfallen als bisher angenommen“, so Fietz. Nachdem eine Umsetzung des Projekts durch den Landesbetrieb Bau (LBB) nicht möglich war, soll nun die Partnerschaft Deutschland (PD), eine Beratergesellschaft der öffentlichen Hand, die Umsetzung begleiten. Eine entsprechende Vereinbarung sei im Oktober 2024 geschlossen worden. Infrage steht das Projekt laut Fietz aber auf keinen Fall. „Ich darf Ihnen versichern, dass die BImA an dem Ziel der Herstellung der Nutzbarkeit des Koblenzer Hofs unter Beachtung seiner stadtbildprägenden Bedeutung mit Nachdruck festhält“, schreibt er im Brief an Rudolph.
Dieser resümiert: „Das klare Bekenntnis der BImA zu diesem Bauprojekt ist wichtig. Es ist natürlich trotzdem sehr schade, dass es so lange dauert. Aber immerhin geht es inzwischen Schritt für Schritt voran. Und dass der Denkmalschutz bei einem stadtbildprägenden Baudenkmal wie dem Koblenzer Hof eine entscheidende Rolle spielt, versteht sich von selbst“, so Rudolph, der abschließend hinzufügt: „Ich werde mich weiterhin intensiv dafür einsetzen, dass der Koblenzer Hof so schnell wie möglich fertiggestellt und ohne Bauzaun zu bewundern sein wird.“