Vor kurzem machten Befürchtungen die Runde, dass das Quartiersbüro der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der südlichen Koblenzer Vorstadt ab Juli 2023 womöglich Geschichte sein könnte. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Thorsten Rudolph ist nach einem Gespräch mit dem Vorstand des AWO-Bezirksverbandes Rheinland, Andreas Zels, aber optimistisch, dass es nicht so weit kommen wird: „Herr Zels hat mir versichert, dass die AWO alles daran setzen wird, die Quartiersarbeit unter Federführung der Quartiersmanagerin Dorothee Struschka über den 30. Juni hinaus fortzusetzen. Herr Zels und sein Team sind sehr zuversichtlich, dass das klappen wird.“ Zels erklärte, dass der AWO sehr viel daran liege, das älteste Quartiersbüro der AWO Rheinland nach mittlerweile fünfjähriger erfolgreicher Arbeit weiter betreiben und gute und wichtige Projekte weiterführen zu können. In diesem Kontext wies Zels auf die „Fachtagung Quartier Koblenz“ am 22. Juni hin.
Neben der Quartiersarbeit in der südlichen Vorstadt wurde auch das Thema Fachkräftemangel im Pflegebereich ausgiebig diskutiert. „Wie in allen anderen Branchen wird es auch im Pflegesektor zunehmend schwieriger, Fachpersonal zu gewinnen“, so Rudolph. „Mit dem aktuell diskutierten Fachkräfteeinwanderungsgesetz arbeiten wir an einer wichtigen Stellschraube, um Abhilfe zu schaffen.“ Die Gesprächspartner waren sich zudem darin einig, dass auch über Weiterqualifizierungsmaßnahmen bereits vorhandenes Personal zur Übernahme von Führungspositionen befähigt werden muss. „Die Leitung eines Altenpflegeheims beispielsweise ist in den letzten Jahrzehnten immer komplexer geworden und bedarf gut ausgebildeter Führungskräfte“, erläutert Zels.
Daneben wünscht sich der Vorstand des Bezirksverbandes vor allem eine Beschleunigung der Prüfverfahren zur Wiederaufnahme von Patienten. Wenn in Pflegeheimen die Personaldecke unter ein bestimmtes Niveau fällt, wird ein Stopp für die Neuaufnahme von Patientinnen und Patienten ausgesprochen. „Das ist ja auch verständlich, um eine gute Pflege gewährleisten zu können. Allerdings müsste die Prüfung zur Aufhebung des Neuaufnahmestopps beispielsweise nach der Anstellung von neuem Personal wesentlich schneller durchgeführt werden“, so Zels. Die AWO wies auf die Auswirkungen des Personalmangels in allen sozialen Feldern hin. Dies führe bereits heute zu Versorgungsproblemen. An den Aufbau neuer Angebote sei aktuell nicht zu denken.
Rudolph und Zels vereinbarten, weiter in engem Austausch zu bleiben. „Gerne werde ich die heute erörterten Themen an meine Fachkolleginnen und -kollegen in Berlin weitergeben“, versicherte Rudolph.
Informationen zur erwähnten „Fachtagung Quartier Koblenz“ finden Interessierte unter https://tagung.awo-rheinland.de/.